Zielsetzung

Die Kinder sollen sich in unserem Hause wohl, geborgen und wertvoll fühlen. Das hat für uns oberste Priorität.

Jedes Kind ist uns willkommen und soll erkennen, dass es seinen Platz bei uns hat. Alle Mitarbeiter unseres Hauses (egal ob Praktikantin, Integrationskraft oder Stammpersonal) sollen von den Kindern als Wegbegleiter wahrgenommen werden, an die sich das Kind jederzeit mit seinen Belangen, Sorgen und Problemen wenden kann.

Es ist uns wichtig, dass das Kind nicht eines von vielen Kindern ist, sondern in seiner eigenen Persönlichkeit mit seiner Eigenart und mit seinem persönlichen Entwicklungsstand wahrgenommen wird. An diesem Entwicklungsstand setzen wir an und helfen dem Kind, seine nächsten Schritte zu gehen.

Die Kindergartenzeit soll eine Zeit sein, die mit Ritualen, Festen und Erlebnissen das Leben des einzelnen Kindes bereichert und prägt.

 Der Kindergarten ist das ideale Lernfeld für die soziale Kompetenz. Wir möchten, dass die Kinder respektvoll und tolerant miteinander umgehen. Die Kinder sollen bei uns lernen, die eigenen Belange zu erkennen und zu vertreten, aber auch die Wünsche und Meinungen von Anderen gelten zu lassen.

Das Spiel miteinander und die gemeinsamen Erlebnisse helfen dabei, Beziehungen und Freundschaften aufzubauen.

Teilen, abwarten können, bitten, danken und das Grüßen sind Selbstverständlichkeiten, die wir den Kindern somit auch vermitteln möchten.So selbstverständlich, wie jedes einzelne Kind in seiner „Art“ bei uns willkommen ist, sollen auch die Kinder miteinander umgehen. Wir sind eine Gemeinschaft und helfen einander, wo wir können. Konflikte kommen dennoch vor. Wir möchten den Kindern dabei helfen, solche Konflikte fair und gewaltlos zu lösen.

Wir sehen uns als Brücke aus der Familie heraus in den nächsten Lebensabschnitt. Somit wollen wir alles daran setzen, den Kindern bei ihrer eigenen „Ich-Entwicklung“ zu helfen. Sie sollen spüren, dass wir ihnen etwas zutrauen. Durch die Übernahme von Verantwortungsbereichen und die Möglichkeit, Erfahrungen machen zu können, erlangen die Kinder mehr Selbstbewusstsein. Deshalb halten wir es für wichtig, die Kinder nicht miteinander zu vergleichen, sondern die persönlichen Erfolge und Lernschritte zu unterstreichen und in den Vordergrund zu stellen. Wir wollen ihnen helfen, Ängste zu überwinden und Neues auszuprobieren.

Die ideale Vorbereitung auf das Leben sehen wir darin, das Kind stark (resilient) zu machen. Hierzu gehört natürlich auch, dem Kind bewusst zu machen, dass es auch Misserfolge und Niederlagen im Leben gibt. Daraus entwickelt sich die Fähigkeit, mit Problemen und Sorgen umzugehen und diese zu bewältigen. Wir denken deshalb, dass es wichtig ist, das Kind in Problemsituationen zu begleiten und mit ihm zusammen Lösungswege zu suchen und auszuprobieren, bei Misserfolgen einen anderen Weg einzuschlagen und nicht aufzugeben. Das Kind soll Verantwortung für sich selbst übernehmen können und gegebenenfalls in der Lage sein, sich Hilfe zu holen. Es soll seine eigenen Gefühle verstehen und einordnen können und diese angemessen ausdrücken.

Der Kindergarten ist ein Lernfeld in vielerlei Bereichen. Lernen soll jedoch bei uns nicht mit Erfolgsdruck und Leistungsdruck einhergehen. Wir möchten den Kindern Lernfelder bieten, die sie mit ihrer eigenen Art und Methodik nutzen und bearbeiten können. Die Kinder müssen Fehler machen dürfen, um daraus zu lernen. Nur so wagen sie sich immer wieder  an neue Lernfelder heran und entwickeln Freude am Lernen und an dem Erlangen von Wissen.  Wir halten es für sinnvoll und nötig, den Kindern erst einmal die Grundlagen des Lernens nahe zu bringen. „Wie lernt man eigentlich?“ „Wie gelange ich an Information und Wissen?“ „Welcher Lerntyp bin ich?“ Wenn die Kinder ihre eigenen Lernstrategien entwickeln können, stellt sich die Freude am Lernen ein.

Wir halten es nur bedingt für hilfreich, Lerninhalte in schulischen Programmen oder in künstlich erzeugten Angeboten zu vermitteln. Effektiver empfinden wir die Arbeit in Projekten. Anders als bei vorgefertigten Problemstellungen entstehen bei einem Projekt die Fragen und Probleme im Kind selbst und es ist motiviert, dieses Problem zu lösen, weil es ein wirkliches Interesse daran hat. So lernen die Kinder voneinander und suchen gemeinsam nach Lösungswegen und Herangehensweisen. Jedes Kind kann sich mit seiner eigenen Art und mit seinen Talenten und Stärken einbringen. 

Um das Kind so intensiv und individuell wie möglich durch diesen Lebensabschnitt zu begleiten, ist ein enges und gutes Verhältnis zum Elternhaus von Nöten. Wenn Eltern und Erzieher ihre Beobachtungen austauschen können, kann das Kind intensiver in der Weiterentwicklung unterstützt werden. Wenn Eltern Sorgen und Nöte in der Erziehung ihres Kindes haben oder Fragen auftauchen, möchten wir gemeinsam mit ihnen nach Unterstützungsmöglichkeiten suchen oder auch beratend zur Seite stehen. Gemeinsam mit den Eltern bilden wir das Geländer, an dem das Kind seine Schritte gehen kann, um in seiner eigenen Entwicklung weiter zu kommen.

Die Sprachentwicklung ist im Kindergartenalter ein großer Bestandteil. Die Kinder sollen lernen, sich ausdrücken zu können. Wir möchten die Kinder zum Sprechen motivieren und sie  bei der Begriffs- und Lautbildung unterstützen. Durch die Gruppengemeinschaft lernen die Kinder aber auch die Anwendung der Sprache in den unterschiedlichsten Bereichen und werden mit den Gesprächsregeln vertraut.

Ein ebenfalls wichtiger Baustein unserer Arbeit ist die Entwicklung und Erweiterung der kognitiven Fähigkeiten und der Fertigkeiten, die das Kind zur Bewältigung von Schule und Leben benötigt. Lernfelder für ein mathematisches Grundverständnis, Mengenerfassung, Farben und Formen, Fingerfertigkeiten und vieles mehr sind im gesamten Tagesablauf immer wieder eingebaut und begegnen so den Kindern im Alltagsgeschehen. Jedoch auch Hygiene und Sauberkeitserziehung, Bewegung und Entspannung, die Musik und die Sprachen haben ihren Platz.

Wir sind eine katholische Einrichtung. Das schlägt sich auch in unserer Arbeit nieder. Wir feiern kirchliche Feste des Jahreskreises, beten und singen religiöse Lieder und lassen die Kinder ihre Erfahrungen mit dem Glauben machen. Die christlichen Werte und Normen sind uns wichtig, ebenso wie die Achtung und Bewahrung der Schöpfung. Aus unseren Zielen heraus ergeben sich aber auch eine Toleranz und ein Interesse gegenüber anderen Religionen, die in unser Zusammenleben einbezogen werden.

Die Übergänge vom Elternhaus in unsere Einrichtung und vom Kindergarten in die Schule halten wir für eine wichtige und sensible Zeit. Wenn der Anfang gut gemeistert wurde, kann das Kind selbstbewusst und lebensfroh neue Terrains erkunden und erobern. Deshalb halten wir eine gute Begleitung dieser Übergangszeiten für unumgänglich.

Es liegt uns am Herzen, die Kinder bestmöglich in ihrer Entwicklung zu begleiten. Aufgrund der Struktur und Organisation eines Kindergartens stoßen wir jedoch hin und wieder an Grenzen. In diesen Fällen beraten wir die Eltern und arbeiten intensiv mit anderen Einrichtungen,  wie z. B. Frühförderstelle der Caritas, Einzelintegrationskräften, Ergotherapeuten und Logopäden zusammen, um gemeinsam Schritt für Schritt dem Kind weiterzuhelfen. Hier sehen wir es als wichtig an, sich über die Entwicklungsschritte und den aktuellen Förderstand mit den behandelten Therapeuten auszutauschen, um gemeinsam auf das gleiche Ziel hinzuarbeiten. Nur so können Fördermaßnahmen effektiv sein und dem Kind helfen.

Hier können Sie sich unsere gesamte Konzeption herunterladen: Konzeption